UTOPIA

W. Szcymborska

Die Insel, auf der sich alles klärt.

Hier steht man auf dem Boden der Beweise.

Hier gibt es keine anderen Wege außer dem Weg des Eingangs.

Die Sträucher sind brechend vor Antwort.

Hier wächst der Baum der Richtigen Aussicht

mit den für ewig entworrenen Zweigen.

Der strahlend einfache Baum der Einsicht

am Quell, genannt Ach So Ist Das Also.

Je tiefer waldeinwärts, umso breiter öffnet sich

das Tal der Selbstverständlichkeit.

Und gibt es einen Zweifel, dann verweht ihn der Wind.

Das Echo meldet sich ungerufen

und klärt die Weltgeheimnisse willig.

Rechts ist die Höhle, dort lagert der Sinn.

Links liegt der See der Tiefen Überzeugung.

Vom Boden löst sich die Wahrheit und schwimmt mühelos nach oben.

Über das Tal erhebt sich die Unbeugsame Gewißheit.

Von ihrem Gipfel breitet sich aus der Sinn der Dinge.

Die Insel ist leer, allen Reizen zum Trotz,

die an den Ufern sichtbaren kleinen Spuren

von Füßen führen ausnahmslos ins Meer.

Als ginge man hier nur fort

und tauchte ohne Rückkehr in die Flut.

Im Leben gar nicht zu fassen.

Lichtschimmergrenzen des Hin und Her.

Nur einen Schritt noch, und sie erlöschen.

Kehrtmachen, und sie schimmern wieder auf.

Besser haltmachen, fern von beiden, bei sich,

ohne sich, ohne die andern.


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